DIRAC live – mit dem Bluesound NODE N132
#DIRAC live wird schon seit langen bei hochwertigen Stereo- oder Surroundverstärkern von #NAD genutzt und ist außerdem bei vielen anderen AV-Verstärkern das Maß der Dinge. Mit dem letzten Firmwareupdate besteht nun die Möglichkeit der Nutzung von DIRAC live auf dem #Bluesound #ICON und #NODE (N132).
#Bluesound Pressemitteilung zu DIRAC vom 14. Januar 2025
Eines kann ich her schon vorab verraten – dieses Update verändert Multiroom-Audio Möglichkeiten und Qualitäten mit BluOS erheblich. Durch die vielfälltige Geräteauswahl und das modular skalierbare Konzept, eigenen sich die Produkte perfekt, auch eine bestehende Multiroom Installation auf BluOS umzurüsten.
Die Geräte von Bluesound aber auch NAD nutzen die hauseigene Plattform BluOS, eine seit über die Jahre hinweg entwickelte Streaming Funktion für digital Audioinhalte.
BluOS lässt sich über vielfältige Wege bedienen und steuern – auch mit Hausautomations-systemen, die auf KNX beruhen.
DIRAC > ist das nun nur etwas für Klangfetischisten und Audiofreaks?
DIRAC im Kontext der Klangoptimierung bei Multi Room Projekten
Typischerweise ordnet sich die Lautsprecherplatzierung der Raumgestaltung nach Architektur und der Positionen von Mobiliar unter. In vielen Fällen gelangen so die Lautsprecher in die Decke, in der sich auch Beleuchtung und Klimatisierung befinden.
Die Lautsprecherpositionen sind dann aus der Sicht eines HiFi-Enthusiasten alles andere als optimal und realistisch auch nicht im Sinne einer ausgewogenen Klangwiedergabe. Deckenlautsprecher, die nahe der angrenzenden Wand positioniert sind, neigen zum Dröhnen, was aber ein Raumakustischer-Effekt ist.
Der zudem dumpfe Klang im Hochton ist dann Prinzipbedingt die Schallbündelung der meisten Lautsprechersysteme. Auch wenn der Hochtöner dann um 10-15° in Richtung der Hörposition angewinkelt werden kann (ein häufiges Feature von höherwertigen Modellen) muss oft der Hochton verstärkerseitig ins Plus geregelt werden.
Installationsprofis setzten daher auf DSP-Verstärker, die eine feinere Anpassung ermöglichen und dann auch den wir oben beschriebenen „dröhnenden“ Klang bei Eckplatzierung der Lautsprecher minimieren lassen.
Test-Vorbereitungen für 2.1 noch ohne DIRAC
In meinem hierfür aufgestellten Testaufbau, habe ich als Raum die Küche genutzt und die Lautsprecher auf die Küchenoberschränke gestellt. Durch das Breitbandchassis haben die blauen Lautsprecher einen hörnbaren Hochton-Abfall, wenn diese nicht zum Hörplatz ausgerichtet sind > Thema Schallbündelung.
Test Komponenten
- Bluesound NODE N132 > mit freundlicher Leihgabe von Bluesound Deutschland | DALI GmbH
- Control4 8AMP – 4-Zonen Matrix-Verstärker
- Desktop Monitore – design by wh
- HB 800 > Beton Subwoofer – design by wh
- ist im Foto unten etwas verdeckt, hinter dem Tisch.
- DIRAC live | Room Correction Full Bandwidth auf MacOS
- NAD Mikrofone-Kit mit Mic-Korrektur
- RTA PRO auf iOS mit iPad zur Kontrolle / Voreinstellung
Was in hochwertigen Multiroom-Anwendungen noch dazu kommt, ist auch ein Subwoofer. Gerade bei sehr kleinen Deckenlautsprechern ist der Klang sonst etwas dünn und Subwoofer lassen sich auch gut verstecken.
Das in meinem Aufbau der Subwoofer passiv ist, habe ich ihn auch an den Mehrkanalverstärker angeschlossen. Denn der NODE von Bluesound bietet eine 2.1 Option und einen Subwoofer-Ausgang.
Die Trennfrequenz wird im BluOS des NODE eingestellt. Der Pegelabgleich muss dann über die Empfindlichkeit, des Mehrkanalverstärker Eingangs erfolgen.
Dies mache ich per Musikwiedergabe, oder Rosa Rauschen und der RTA-App auf dem iPad. Wie zu erwarten war der Hochton recht schwach am Tisch, was sich durch Aktivierung der Klangregelung in BluOS etwas nachbessern ließ.
Klangpassung – noch ohne DIRAC
Was jetzt zwar passabler im Klang wurde, hat jedoch der Subwoofer sich nicht so recht „nahtlos“ in das Klang Geschehen eingefügt, schließlich war ja nur ein LP-Filter vom NODE gesetzt und der Woofer selber am Mehrkanal-Amp. angeschlossen und ohne Klangregelung.
Rosa-Rauschen > ab Sekunde 16 schalte ich die Klangregelung mit Hochtonboost aus und wieder ein.
Das geht doch besser > DIRAC live nutzen
Vorweg: Alle Einmess-Systeme verschiedenster Hersteller messen nicht den Raum ein oder optimieren den Raum. Es wird der Pegel des Tonsignal im Pegel und wie mit DIRAC auch in der Phasenlage im gesamten Frequenzbereich angepasst.
Die Schallenergie die der Raum in Verbindung mit dem Direktschall der Lautsprecher an das Ohr bzw. Mikrofone Messpunkt weitergibt, wird dann über Systemspezifische Algorithmen berechnet.
So können diese Einmess-Systeme durch diese gezielte Energie-Reduktion, die Anregung von Raumresonanzen reduzieren, was in einen ausgewogen Klang resultieren soll.
In meinem Testaufbau habe ich an fünf Punkten (minimal sinnvolle Anzahl) gemessen.
Auf der Mitte des Tisches als „Nullpunkt“ und dann vier Punkte mit dem Stativ auf dem Boden stehend um den Tisch herum. Je mehr Punkte gewählt werden, desto mehr versteht DIRAC über den Lautsprecher und vor allem die Phasenlage.
Bei nur einer Messung zeigt sich ein regelrechtes Auf-und-Ab im Tieftonbereich und ein markantes Loch beispielsweise ist eine an der explizit gewählten Position Phasenauslöschung. Wird das Mikrophon nur 20cm verschoben, sieht die Folgemessung ganz anders aus.
Gemessen habe ich mit DIRAC live | Room Correction Full Bandwidth und dem NAD-Testmikrofon, welches beispielsweise bei den NAD-DIRAC Geräten beiliegt. Im Falle von Bluesound ist es als Zubehör (UVP 45€) demnächst lieferbar
Wer ein höherwertiges Mikrofon nutzen möchte, kann dies auch tun. Jedoch ist das Kit-Mikrofon dank einer verfügbaren Kalibrierungsdatei sehr linear und für die DIRAC Nutzung geeignet.
Nach der Messung meiner fünf Punkte, habe ich die Korrekturkurven bearbeitet. Die sogenannte Zielkurze zeigt die zu erwartende Frequenzübertragung. Diese Zielkurven können auch nach persönlicher Vorliebe angepasst werden und dann auf einem der fünf Speicherplätze des Bluesound NODE gespeichert werden. Diese Presets lassen sich dann später umschalten, für den Partybetrieb oder das leise Hören spät abends. TIPP: Per Hausautomation lassen sich so Klang-Presets auch noch automatisch steuern > ein klarer Vorteil von BluOS.
Und wie klingt es nun – was lies sich verbessern?
Was sofort als besondere Stärke von DIRAC auffällt, ist der nun nahtlose akustische Übergang zum Subwoofer. Es klingt wie aus einem Guss und nicht wie separat positionierte Schallquellen. Dies liegt an der Phasenkorrektur die DIRAC im gesamten Frequenzbereihch vornimmt. Auch beim Begehen verschiedener Punkte in der Küche, bleibt der Bass ausgewogen und macht gefühlt nicht mehr eine akustische Berg- und Talfahrt.
Subwoofer Übergangsfrequenzen und DIRAC live
Hier darf man sich nicht von den Messkurven irritieren lassen > DIRAC misst immer den gesamten Bereich. Tatsächlich spielt der Subwoofer später dann nur bis zur Übergangsfrequenz, die im NODE eingestellt wurde.
2.1 mit dem Bluesound NODE – die Stereo-Kanäle haben immer einen entsprechendem HP zum LP Trennfrequenz. Diese lassen sich beim NODE nicht einzeln separat einstellen > was Aufgrund und dank DIRAC gar nicht notwendig ist.
Falls das Ohr etwas mehr Bass möchte, einfach die Zielkurve der Submessung nach „oben“ ziehen und dann als weiteres Preset abspeichern.
Dadurch, das der passive Beton-Subwoofer das Signal an einem normalen Stereo-Verstärker ohne Weichenfunktion bekommt, misst und korrigiert DIRAC mit einen entsprechend großen Frequenzbereich. Der wie hier von unter 30 Hz bis 3 kHz durch den Testaufbau resultiert.
FAZIT: Mit der Implementierung von DIRAC live ready in die Bluesoundgeräte (aktuell ICON und NODE N132) sind professionelle Einmessungen möglich, die den Klang erheblich verbessen können. Nachteil ist die nicht gerade „günstige“ Lizenz von 249$ oder auch eingeschränkte (20Hz-500Hz) Version mit 159$, um DIRAC auf dem Bluesound-Gerät nutzen zu können. Relativ betrachtet, beispielsweise zur Version für einen DENON AVR-X3800H und 349$ die fällig sind, dann wohl doch berechtigt.
Die kommende Gerätegeneration der NAD CI (Custom Install) Produkte wie der NAD CI SA 2-120 sind dann auch DIRAC live ready und mit BluOS nicht nur das passende Produkt für das Smarthome sondern auch für anspruchsvolle Ohren.
DIRAC ist als professionelle Lösung genauer als einfache Einmesssysteme, wie beispielsweise Trueplay die direkt mit dem iPhone-Mikrofon gemacht werden. Zwar klingt dann der Sonos Lautpsrecher wahrnehmbar besser, ist aber nicht individuell nachjustierbar.